Richtige Inspiration, falsches Buch

Im September hab ich meinen Koffer gepackt und bin nach jahrelanger Ankündigung („Ich müsste mal nach Schottland!“) mit ein paar Freundinnen für eine Woche in die Highlands entschwunden. Mein Gott, was für ein herrlicher Fleck Erde. Ich bin ja schon mit hohen Erwartungen in die Gegend gefahren, aber die hat Schottland ganz locker übertroffen. Aus den Hochlanden mitgebracht habe ich mir entsprechend nicht nur eine dicke Erkältung, sondern auch Unmengen von Inspiration. Leider für’s falsche Buch.

Eigentlich muss ich grade Konzepte planen und Leseproben schreiben. Es ist wirklich wichtig, dass ich das auf die Kette bekomme, und zwar bald. Stattdessen habe ich jetzt tonnenweise Ideen für meine Meuchelnden Monarchen, und würde mich am liebsten von morgens bis abends dem Krüppel und dem König widmen. Ich habe in Schottland Stunden damit verbracht, nach jedem Ausflug (und manchmal auch mittendrin) alles mögliche in mein Notizbuch zu schreiben – die Eigenschaften des Wetters, die Farbe der Hügel, die Beschaffenheit des Bodens, der Geruch des Windes; einfach alles. Säckevoll Ideen waren das Ergebnis. Es hilft nicht, dass die Burg, an der ich unwissentlich Ferna angelehnt habe, nur zwanzig Autominuten von unserem Cottage entfernt lag und wir fast täglich dran vorbei gekommen sind. (Notiz an mich selber: Ferna ist zu weitläufig. Mach die Räume kleiner.)

Erschwerend kommt hinzu, dass  bei mir irgendwann im letzten Monat der Knoten geplatzt ist, was Norris, seine Töchter und seinen Beraterstab betrifft. Ich habe endlich einen Plot für  die Geschehnisse im Palast und für die Zeit, in der Willem und Cadmon durch die Wildnis kraufen. Kate, die älteste Tochter von Norris, um die es mir immer leid tat weil sie eine der ersten Figuren war, die es in dem Buch gab und die ich trotzdem so gut wie nicht benutzt habe, bekommt nun einen eigenen Handlungsstrang, den ich wahnsinnig gern schreiben will. Auch von Norris und dem Einfluss seiner Berater auf ihn sehen wir mehr, und das hat wiederum direkten Einfluss auf die schon existierende Geschichte um Willem und Cadmon, die ich minimal anpassen muss, um das ganze etwas runder und schöner zu machen. Auch Maud, Kates Mutter, wird endlich auftauchen und…ach Mann, ich will das jetzt schreiben.  Sofort.

Eh. Erst muss ich die Konzepte und Leseproben fertig machen.  Mannoho.

Kommentare

  • Ivy
    4. Januar 2012

    Hiya Romy!

    Frohes Neues und alles Gute, Glück, Gesundheit und viel Erfolg für deine schriftstellerischen Aktivitäten in 2012!

    Endlich hatte ich mal wieder etwas Ruhe und Zeit, deinen Blog weiterzulesen und auch zu verlinken.
    Und ach … Scotland …!

    lg
    Ivy
    (aus dem TZ)

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